Das Ding mit dem Eimer: #ALSicebucketchallenge

Bild-Quelle: http://www.alsa.org/

Auf Facebook ist im Moment alles voll mit Videos von Menschen, die sich nen Eimer Eiswasser über die Birne kippen. Irgendwas mit Nominierung und ALS. Aber worum geht es da eigentlich? Auf den Spuren von Galileo gehe ich dem ganzen mal auf den Grund:



Was ist ALS?

Die Amyotrophe Lateralsklerose - kurz ALS - ist eine degenerative Erkrankung des Nervensystems. Nervenzellen, die für Muskelbewegungen verantwortlich sind, werden irreparabel geschädigt. Es kommt zum Muskelabbau, Lähmungen und Einschränkungen in der Bewegung sowie Sprech-, Atem- und Schluckstörungen. ALS ist nicht heilbar und führt in der Regel innerhalb von drei bis fünf Jahren zum Tod, häufig bedingt durch schwerwiegende Krankheiten, gegen die der geschwächte Körper nicht mehr standhalten kann. Auslöser für die Krankheit ist genetisch bedingt.

Wieso begießen sich alle mit Eiswasser?

Letztlich verfolgt die Aktion das Ziel, Aufmerksamkeit für die Krankheit zu erzielen und Spenden für die Forschung zu sammeln. Initiator ist die amerikanische ALS Association mit dem Aufruf: Spende 100 Dollar oder kipp dir nen Kübel Eiswasser über den Kopf und spende nur 10 Dollar. Der Eimer voll Eiswasser dient hier also als Bestrafung. Begleitet mit dem Hashtag #ALSicebucketchallenge soll man ein Video von der Challenge online stellen und gleichzeitig drei Personen nominieren, die es einem gleich tun sollen. Diesen Modus kennt der eine oder andere sicher noch von der Bier-Nominierung Anfang des Jahres.

Und was soll das jetzt?

Während hinter der Bier-Nominierung nicht besonders viel Sinn steckte, handelt es sich bei der #ALSicebucketchallenge um eine toll inszenierte und erfolgreiche Aufmerksamkeits-Kampagne zugunsten der Forschung rund um ALS. Vor allem durch den Push prominenter Mitstreiter, ist die Aktion schnell aus den vereinigten Staaten nach Europa weitergetragen worden. Mark Zuckerberg, Bill Gates und Jimmy Fallon sowie weitere bekannte Personen haben mitgemacht und das Thema weitergetragen. Ich glaube anfangs ist der eine oder andere etwas ins stolpern gekommen mit dem genauen Challenge-Mechanismus. Kippe ich mir das Wasser nun über den Kopf, um nichts zahlen zu müssen?! Aber eigentlich soll man doch spenden...ach egal, ich mach beides. Letztlich ist der Spenden-Gedanke zum Glück nicht zu kürz gekommen, wofür bestimmt auch das Video von Charlie Sheen gesorgt hat:


In den vergangenen zwei Wochen sind nun schon rund 1,35 Millionen Dollar gesammelt worden – Tendenz bis heute sicherlich steigend. In dem Sinne ist diese Aktion ein riesen Erfolg und absoluter Best-Case für den modernen Spendenaufruf!

Und wie gehts nun weiter?

Einen leicht faden Beigeschmack hat die Aktion ja schon: Der "Trend" ist auch hierzulande angekommen. Inzwischen nominiert sich ganz Promi-Deutschland auf allen Niveau- und Bekanntheits-Ebenen gegenseitig durch. Man bekommt den Eindruck, dass es inzwischen eher persönliches Prestige ist, mitzumachen. Wenn es letztlich nicht um den guten Zweck ginge, hätte so manch einer sicherlich schon den Stecker gezogen oder in den Bildschirm getreten. Für ein so genanntes Social-Web Phänomen hält sich die Challenge jedenfalls schon sehr lang. Die meisten Memes sind nach zwei Tagen schon wieder vergessen. Das liegt sicherlich an dem Spenden-Charakter. Jedoch hat auch diese Aktion so langsam ihren Zenit erreicht und wird nun bald sicher nicht mehr so präsent sein. Bleibt zu hoffen, dass die Aufmerksamkeit für ALS trotzdem langfristig gestiegen ist.

Zum Schluss noch mein persönliches Highlights: 

Charlie Sheen hat es auf seine Art und Weise auf den Punkt gebracht. Gestalterisch liegen für mich aber die Foo-Fighters vorn, die für ihr Video im Carrie-Style fast schon nen Oskar verdienen:


Und zu guter Letzt sind auch all die Videos zu erwähnen, bei denen es mit der Austragung der Challenge irgendwie nicht so gut funktioniert hat, wie geplant. Die daraus entstandenen Fail-Compilations tragen sicherlich auch ihren Teil zur Aufmerksamkeit für ALS bei. Danke euch allen.



Mehr zum Thema ALS sowie die Möglichkeit zu Spenden, findet ihr übrigens auch bei der deutschen ALS-Hilfe.

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